Samstag, Juli 22, 2006

Der neue „Duden“: „Im Zweifelsfall selbst entscheiden“

Mannheim (Deutschland), 22.07.2006 – Mit der 24. Auflage des „Duden“, die heute erschienen ist, muss sich der Leser nun wohl endgültig daran gewöhnen, im Zweifelsfalle selbst zu entscheiden. Der Zusatz „Maßgebend in allen Zweifelsfällen“ wurde bereits in den Auflagen nach 1991 nicht mehr verwendet. Von den 130.000 Stichwörtern der 1216-seitigen Neuauflage sind bei 3.000 Wörtern mehrere Schreibweisen zulässig. Der „Duden“ gibt in diesen Fällen gelb unterlegte „Empfehlungen“ ab. In roter Farbe sind weiterhin die durch die Rechtschreibreform geregelten Neuschreibungen gekennzeichnet.

Die Neuauflage war notwendig geworden, um die Ergebnisse der Rechtschreibreform in gedruckter Form für Schulen zugänglich zu machen, für die die neuen Rechtschreibregeln und Schreibungen ab 1. August verbindlich sind – für die Schüler an deutschen Schulen gilt aber noch eine einjährige Übergangsfrist.

Im Vergleich zur 23. Auflage wurden 3.000 Wörter neu aufgenommen, darunter „Gammelfleisch“, „Eventgastronomie“, „Publikumsjoker“, „Selbstmordanschlag“, „USB-Stick“ und „Weblog“.

In einer Frage, die die Gemüter beim Streit um die Reform der deutschen Rechtschreibung besonders erregte, ist die Dudenredaktion bei der Arbeit an der neuesten Auflage jedoch hinter den erreichten Diskussionsstand zurück gegangen (oder „zurückgegangen“?): die Getrennt- und Zusammenschreibung von Verben. Während der Rat für deutsche Rechtschreibung in seiner Reform der Reform die differenzierende Zusammen- bzw. Getrenntschreibung von Verben wieder einführte, also zum Beispiel eine Unterscheidung zwischen „sitzenbleiben“ (Wiederholung einer Klasse in der Schule) und „sitzen bleiben“ (auf einem Stuhl) ausdrücklich wieder zulassen wollte, empfiehlt der Duden weiterhin die reformierte Regel: „Die Grundregel, nach der zwei Verben getrennt geschrieben werden, ist so eindeutig und einfach, dass wir ihre Anwendung auch bei übertragenem Gebrauch empfehlen.“ +wikinews+

  • Rechtschreibreform
  • Samstag, September 10, 2005

    Schulen fehlen 10.000 Lehrer zum Schuljahresanfang

    Berlin (Deutschland), 10.09.2005 – Nach Angaben des Deutschen Philologenverbandes (DPhV) fehlen zum Schuljahresanfang bundesweit rund 10.000 Lehrer. Der Verbandsvorsitzende Heinz-Peter Meidinger sagte der Zeitung „Die Welt“, dass die Mangelsituation sich auf alle Schularten ausweiten würde. Es fehle vor allem an Nachwuchskräften, da sich die jahrzehntelang überfüllten Wartelisten geleert hätten und Planstellen vielfach unbesetzt blieben.

    „Bereits zum laufenden Einstellungstermin standen in etlichen Fächerverbindungen nicht mehr ausreichend Bewerber zur Abdeckung der angeforderten Stellen zur Verfügung“, teilte das bayerische Kultusministerium in einem Brief an die Direktoren der bayerischen Gymnasien mit. Um dem Lehrermangel entgegenzuwirken, habe man die Einstellungsbedingungen gelockert und Bewerbern bereits Einstellungszusagen gegeben, bevor die Abschlussnoten vorlagen. +wikinews+

    Donnerstag, Juli 14, 2005

    Bayerische Schüler liegen im Pisa-Schultest wieder vorne

    Berlin (Deutschland), 14.07.2005 – Am Mittag hat die Kultusministerkonferenz weitere Ergebnisse der 2003 erhobenen Schulleistungsstudie PISA offiziell in Berlin vorgestellt. Während bei einer ersten Bekanntgabe von Ergebnissen im Dezember vergangenen Jahres das internationale Abschneiden deutscher Schüler im Vordergrund stand, ging es diesmal um den Leistungsvergleich zwischen den einzelnen Bundesländern.

    Wie schon in der ersten PISA-Studie gingen die Schüler aus Bayern auch diesmal als klare Sieger aus dem nationalen Vergleich hervor. Sie erreichten in allen vier getesteten Fächern – Mathematik, Naturwissenschaft, Lesekompetenz und Problemlösen – mit Abstand die besten Ergebnisse. Auf dem zweiten Platz folgen die Schüler aus Baden-Württemberg. Schlusslicht in der Untersuchung sind erneut die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. Insgesamt konnten jedoch alle Bundesländer in fast allen Kompetenzbereichen Verbesserungen gegenüber der ersten Studie aus dem Jahr 2000 verzeichnen.

    Es liegen jetzt nur noch wenige Bundesländer unter dem OECD-Durchschnitt. Ein Problem wird die Bildungspolitik jedoch weiterhin beschäftigen: Es gibt nach wie vor einen stark ausgeprägten Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft von Schülerinnen und Schülern und ihrem erreichten Kompetenzniveau. Benachteiligungen durch die soziale Lage des Elternhauses schlagen im deutschen Bildungswesen immer noch durch als schlechtere Bildungschancen.

    Als erfreulich werten die Autoren der Studie die Tatsache, dass die Problemlösekompetenz bei den deutschen Schülerinnen und Schülern nach dem katastrophalen Abschneiden bei der ersten PISA-Studie aus dem Jahre 2000 nunmehr in fast allen Bundesländern mindestens den OECD-Durchschnitt erreicht oder sogar deutlich oberhalb des Durchschnitts der untersuchten Länder liegt.

    In einer ersten Reaktion warnte die Vize-Chefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Demmler, die erfolgreichen Länder vor Selbstgefälligkeit und mahnte eine höhere Chancengleichheit für sozial Benachteiligte an.

    Hintergrund

    Die Abkürzung PISA steht für das von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Auftrag gegebene „Programme for International Student Assessment“. Der erste internationale PISA-Schulvergleich fand im Jahr 2000 statt. An der zweiten Untersuchung, die im Frühjahr 2003 stattfand, nahmen insgesamt 41 Nationen teil. In Deutschland wurden dabei knapp 50.000 Schüler im Alter von rund 15 Jahren getestet. Weltweit arbeiten rund 300 Wissenschaftler an der Erstellung und Auswertung der Testbögen. +wikinews+

    Freitag, Juli 30, 2004

    Projekt-Info

    Die Schülerwoche ist ein Unterprojekt der www.onlinewoche.de

    Diskutierte Meldungen finden sich unter der URL
    >> http://onlinewoche.blogspot.com/search/label/Schule

    Stichworte: www.inidia.de/schule.htm